ANSPRECHPARTNER
Goldmann Public Relations
Clara Müller
Bruderstr. 5
80538 München
Telefon +49-89-211 164 19
Telefax +49-89-211 164 29
E-Mail: clara.mueller(at)goldmannpr.de
Adou . Birdhead . Cai Dongdong . Chen Ronghui . Chen Wei . Gao Mingxi . Jiang Pengyi . Liang Xiu . Ren Hang . RongRong . RongRong & Inri . Wang Ningde . Yang Fudong . Zhang Xiao
4. Januar 2020 bis 29. Januar 2021
Was erzählt Fotografie über die Lebenserfahrungen des Einzelnen angesichts eines radikalen Wandels der Gesellschaft? Welche Bildsprachen erfindet eine jüngere Generation von Kunstschaffenden in China auf der Suche nach dem eigenen Selbstverständnis?
Eine Auswahl von siebzig Fotografien aus den letzten zwanzig Jahren von vierzehn chinesischen Künstlerinnen und Künstlern präsentiert die Ausstellung – allesamt Arbeiten, die Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek auf ihren zahlreichen Reisen nach China für die Stiftung erworben hat.
Nach Robert Rauschenbergs großer Serie in der letzten Ausstellung „Study for Chinese Summerhall“ aus dem Jahr 1983 mit ihrem westlichen Blick auf das Land zeigen diese Fotografien nun Innenansichten der im Land lebenden Kunstschaffenden. Ihre Themen kreisen um Selbstwahrnehmung, subjektive Erfahrungen und alltägliche Lebensformen. Sie reichen von der Dokumentation des explosionsartigen sozialen Wandels über die kritische Wahrnehmung der neuen Bedingungen des Lebens in den Metropolen und auf dem Land bis zur Aufmerksamkeit für das verschwindende kulturelle Erbe. Ob in stiller dokumentarisch anmutender Schwarz-Weiß-Ästhetik oder als dramatische Inszenierung in Farbe, sie alle erzählen von den Erfahrungen der Kunstschaffenden selbst, „About Us“. Mit Themen wie Erinnerung und Geschichte, Melancholie und Widerstand, Traum und Vision, Körper und Individualität handeln sie von der Suche nach der eigenen Identität. Sie sind Spiegel von Wunschvorstellungen und Ängsten, Isolation und Lebenslust, Neugierde und Depression, von Coolness und Konfusion ihrer Autoren.
Eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlernhatte in den 1980er und 1990er Jahren nach dem Ende der Kulturrevolution in China einen fundamentalen Wandel der künstlerischen Produktion vollzogen. Nach sozialem Realismus, Ideologie und Propaganda entwickelte sie neue Konzepte und Bildsprachen und eine Fülle von Stilen und Techniken. Der Begriff „Experimentelle Fotografie“ versucht, die komplexen und sehr unterschiedlichen experimentellen und konzeptuellen Arbeiten, die seit den 1990er Jahren bis heute entstanden sind, zusammenzufassen. Deren Vielfalt spiegelt sich in der Auswahl der in der Ausstellung repräsentierten Kunstschaffenden, von denen einige international renommiert, andere außerhalb Chinas weitgehend unbekannt sind.
Die Gegensätze zwischen den aktuellen sozialen Bedingungen in China und den klassischen kulturellen Mustern inszeniert Yang Fudong (geboren 1971), einer der bedeutendsten Repräsentanten zeitgenössischer Kunst in China, insbesondere durch seine Filme. Chen Ronghui (geboren 1989) dokumentiert in Langzeitprojekten den Prozess der Urbanisierung und dessen Einfluss auf das Leben des Einzelnen. Seine Serie „Freezing Land“ (2016 – 2018) erzählt die Geschichte vom heutigen Nordosten Chinas, dessen einst blühende Wirtschaft seit der Jahrtausendwende dramatisch zusammenbrach. Birdhead, das Künstlerpaar Song Tao (geboren 1979) und Ji Weiyu (geboren 1980), erinnert mit seinen konzeptuellen Arbeiten an Verdrängtes in der jüngsten Geschichte Shanghais. Es widmet sich den alltäglichen Dingen, nicht in Nostalgie, sondern als visuelle Gegenentwürfe zur neuen extravaganten Modernität. RongRong (geboren 1968) hält die künstlerischen Aktivitäten des Beijing East Village Kollektivs fest, einer Gruppe junger Künstler, der er angehörte. Insbesondere deren alltägliches Leben und radikale Performances dokumentiert er, bevor das Viertel am östlichen Stadtrand von Peking 1995 zwangsweise geräumt wurde. In ihrer Serie „Liulitun“(2000 – 2003) inszenieren RongRong und die japanische Fotografin Inri die persönlichen Erinnerungen ihres Zusammenlebens als Künstler, Paar und Familie an dem gleichnamigen Ort, bevor dieser zerstört wurde. Ihre Bilder verstehen sie als ästhetischen Widerstand gegen das gewaltsame Eindringen der Staatsmacht.
Einige der Fotografen der Ausstellung halten ihre persönlichen Erinnerungen fest, als seien ihre Werke historische Zeugnisse jener Vergangenheit selbst. In verblassenden Schwarz-Weiß- und Sepiatönen und mit Kratzern und anderen Spuren des Gebrauchs wirken sie wie Fundstücke. Dazu zählen die auf Polaroids basierenden Arbeiten von Zhang Xiao (geboren 1981) mit ihren aneinandergereihten Bildfragmenten von Kindheit und Heimat („Grandma Liu Picking Apples“, 2013), „Mother and Neighbors“, 2015). Und auch die Schwarz-Weiß-Fotografien von Adou (geboren 1973) erscheinen in Motiven und Ästhetik wie Dokumente einer Suche nach der verlorenen Zeit und verschollenen Orten. In entlegene Provinzen war Adou gereist und in die dörfliche Gemeinschaft seiner Kindheit, um unberührte Natur und Introspektion zu finden. Wie Szenen aus dem Drama eines Stummfilms wirkt die Schwarz-Weiß-Serie „Some Days“(entstanden zwischen 1999 und 2009) von Wang Ningde (geboren 1972): Er fotografierte all seine Protagonisten mit geschlossenen Augen – Ausdruck von Traum oder Alptraum, Meditation oder Flucht, surrealen Zwischenwelten des Glücks oder der Resignation.
Vom Gefühlsleben seiner Generation, von Freundschaft, Liebe, Angst und Einsamkeit erzählt Ren Hang (1987 – 2017) in seinen Farbfotografien von jungen Frauen und Männern. Mit der Inszenierung ihrer Nacktheit und seiner Darstellung der Geschlechterrollen rührt er an Tabus der traditionalen chinesischen Gesellschaft. Die Frage nach der Rolle der Frau und sexueller Orientierung wie ökonomischer Ungleichheit stellt diejunge Fotografin Liang Xiu (geboren 1994), die ihre private Sphäre und soziale Umgebung – fern der großen Städte und an den Rändern der Gesellschaft – ins Bild rückt. Es sind vielfach Selbstportraits in narrativen Kontexten. Hingabe an die Sprache des Körpers und Erzählungen von zwischenmenschlichen Beziehungen finden sich bei Gao Mingxi (geboren 1992). Sorgfältig über lange Zeit inszeniert, surreal in Licht und Farben, erschafft Chen Wei (geboren 1980) fiktive Gegenwelten, nächtliche Fluchtorte der Sehnsucht wie mit den Arbeiten „Disco #1006“ (2015), „Dance Hall“, (2013) und „In the Waves #2“ (2013).
Die Ausstellung versteht sich als ein Beitrag zum Diskurs über die gegenwärtige Fotografie in China, einem Land, das zunehmend als wesentliche globale politische und wirtschaftliche Macht in Erscheinung tritt, dessen Bilderwelten im Medium der Fotografie in der westlichen Hemisphäre jedoch wenig bekannt sind. Jene Bilder mit ihren autobiographischen Erzählungen, ihren subjektiven Vorstellungswelten, Gegenentwürfen und Visionen geben einen Einblick in die individuellen komplexen Gefühls- und Erfahrungswelten einer jüngeren Künstlergeneration, die auf der Suche nach ihrer Identität in den Turbulenzen der sich wandelnden Gesellschaft die Fotografie in vielfältiger Weise als ihr Medium nutzt.
Warning: Invalid argument supplied for foreach() in /is/htdocs/wp1123582_GER7AYHZN3/www/wp-content/themes/twentysixteen/template_presse.php on line 276
Warning: Invalid argument supplied for foreach() in /is/htdocs/wp1123582_GER7AYHZN3/www/wp-content/themes/twentysixteen/template_presse.php on line 296
München. Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung in München gegründet. Die Stiftung engagiert sich bewusst für das Spezielle, das Besondere oder auch das Vernachlässigte, Übersehene.
1. Tätigkeitsbereich Kunst
Ausstellungen und Kunstsammlung
In ihrer international orientierten Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit konzentriert sich die Alexander Tutsek-Stiftung auf zeitgenössische Skulpturen und Installationen mit dem Medium Glas sowie auf moderne Fotografie. Sie zeigt regelmäßig Ausstellungen zu innovativen Themen. Der Sitz der Stiftung in München in einer Schwabinger Jugendstilvilla, einem ehemaligen Bildhaueratelier, bietet dafür einen idealen Rahmen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Glas als Material und seinen vielfältigen und neuartigen Möglichkeiten in der Kunst. Das bestimmt auch die Ankäufe der Sammlung. Es sind Arbeiten junger sowie international renommierter Künstlerinnen und Künstler wie zuletzt Tony Cragg, Mona Hatoum, Kiki Smith, Pae White u. a. Im Bereich der Fotografie gehören zu den Neuerwerbungen Künstler wie James Casebere, Stan Douglas und Robert Rauschenberg.
Nachwuchsförderung
Die Alexander Tutsek-Stiftung startete 2016 ein großes Förderprogramm zur Verbesserung der Ausbildung von Kunststudierenden im Fach Skulptur mit dem Schwerpunkt Glas. Es umfasst unter anderem studentische Ausstellungsprojekte, die Produktion aufwändiger Kunstwerke sowie eine adäquate technische Ausstattung der Werkstätten. So erhält die Klasse Freie Kunst Glas des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG) der Hochschule Koblenz von der Stiftung über mehrere Jahre eine umfangreiche finanzielle Unterstützung wie auch die Jahresausstellung der Glasklasse der Akademie der bildenden Künste in München oder die Staatliche Glasfachschule Rheinbach. Die Stiftung widmet sich darüber hinaus in verschiedenen Projekten der Weiterbildung einzelner Künstlerinnen und Künstler, die mit dem Material Glas oder im Bereich Fotografie arbeiten wie z. B. der Vergabe von Stipendien für die Pilchuck Glass School in den USA .
Institutionsförderung
Im Rahmen ihrer Unterstützung von Institutionen ist die Alexander Tutsek-Stiftung seit 2016 Hauptförderin des Haus der Kunst München und ermöglicht so eine substantielle, umfassende Förderung. Zusätzlich zu dem laufenden Engagement fördert sie innovative Ausstellungen zur Fotografie des Haus der Kunst wie etwa Thomas Struth. Für die Sammlung Fotografie und Neue Medien der Pinakothek der Moderne finanzierte die Stiftung den Ankauf bedeutender Werke der Fotografie wie zuletzt die berühmte Serie The Brown Sisters von Nicholas Nixon. Darüber hinaus fördert sie bis 2020 komplett die dreiteilige Ausstellungsreihe Fotografie heute – Künstlerische Fotografie im digitalen Zeitalter. Junge Kunstschaffende auf dem Gebiet der Fotografie erhalten dadurch ein einmaliges Forum in einem Museum.
2. Tätigkeitsbereich Wissenschaft
Forschungsförderung
Für die Alexander Tutsek-Stiftung ist die Förderung der Forschung und Lehre in den Ingenieurwissenschaften ein wichtiges Anliegen. Die Ingenieurwissenschaften nutzen das in den Naturwissenschaften gewonnene Wissen für unser tägliches Leben und stellen damit den technischen Fortschritt der Gesellschaft dar. Der Schwerpunkt der Fördermaßnahmen liegt zurzeit auf der Grundlagen- und angewandten Forschung in den Fachgebieten Glas, Keramik, Steine und Erden. Diese Fächer, die wichtige Erkenntnisse für andere Teilgebiete der Ingenieurwissenschaften liefern, werden in der Förderung immer mehr zu Gunsten moderner Fachgebiete vernachlässigt. Damit sie kein Randgebiet an den Technischen Universitäten werden und um sie für Studenten attraktiver zu machen, werden Universitäten und innovative Forschungsprojekte finanziell unterstützt. So vergibt die Alexander Tutsek-Stiftung seit vielen Jahren zur Förderung größerer Forschungsprojekte Promotionsstipendien u. a. an der Technischen Universität Dortmund, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und der Universität Koblenz-Landau. Sie unterstützt die Anschaffung von hochwertigen Geräten und finanziert sonstige für die Lehre notwendige Ausstattungen.
Nachwuchsförderung
Die Förderung eines breiten Nachwuchses von Fachkräften und Ingenieurinnen und Ingenieuren ist für die Alexander Tutsek-Stiftung eine weitere Aufgabe. Sie legt dabei den Schwerpunkt auf die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten. Stiftungsgelder für die Ausbildung in allen keramischen Berufsfeldern erhalten nicht nur Studierende an Universitäten, sondern auch Fachhochschüler und Fachschüler. In diesem Rahmen vergibt die Stiftung in großem Umfang Stipendien sowie Preisgelder für herausragende Leistungen und soziales Engagement an Nachwuchstalente. Seit 2019 vergibt sie zusätzlich an der Technischen Universität München 30 Deutschlandstipendien an Studierende in naturwissenschaftlichen Fächern.
München, Februar 2019
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München
Tel. +49 (0)89 – 55 27 30 60
Fax +49 (0)89 – 55 27 30 619
info@atstiftung.de
www.atstiftung.de


Fotografie
Robert Rauschenberg – Study for Chinese Summerhall (1983)
Arbeiten in Glas
Mona Hatoum . Hassan Khan . Jana Sterbak . Terry Winters
Unter dem Titel „Primäre Gesten“ zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung im Rahmen ihrer thematischen Ausstellungsreihe noch bis zum 18. Oktober 2019 Fotografien und zeitgenössische Arbeiten in Glas von internationalen Künstlerinnen und Künstlern.
„Gesten“ sind Bewegungen des Körpers, die der Kommunikation dienen, es sind kleine Akte der Verständigung und des Handelns, die Zeichen der Freundschaft setzen, des Respekts, der Empathie oder auch der Distanz. Der amerikanische Künstler Robert Rauschenberg (1925-2008) ging Anfang der 1980er Jahre nach China mit dem Wunsch, ein solches Zeichen zu setzen, eine Geste des Interesses an der fernen und fremden Kultur. Im interkulturellen Austausch sah er die Möglichkeit, den Frieden in der Welt zu wahren. Aus den hunderten von Farbfotografien, die er von dieser Reise mitbrachte, wählte er 28 Motive aus und edierte sie unter dem Titel „Study for Chinese Summerhall“ (1983). Jene Fotografien, eine jede handsigniert, ziehen sich nun wie ein Band durch die Räume der Jugendstilvilla. Sie lesen sich wie Aufzeichnungen von Gesten des Alltags, des modernen wie des traditionellen Lebens in einer sich wandelnden chinesischen Gesellschaft.
Alltägliche funktionale Dinge kann man als „primäre Gesten“ verstehen: ein Knoten etwa, auch ein Kreis, Kugel, Spirale, eine Schale oder eine Murmel. Transformiert in ein künstlerisches Objekt erhalten sie eine besondere Präsenz und gewinnen Wert und Bedeutung. Durch die Verfremdung ihrer Form, die Veränderung des Materials oder durch Verrückung in einen anderen Kontext – durch Negation oder Demontage – werden jene Gesten „aufgeladen“ und kommunizieren so über das Sichtbare und Banale, über das „Primäre“ hinaus. Sie transportieren kulturelle Überlieferungen in die Gegenwart, verweisen auf ihre mythologischen oder religiösen Wurzeln, sie erinnern und erzählen Geschichten. So verbirgt sich unter ihrer Oberfläche oft eine Fülle von Assoziationen und Bedeutungen. Sie lösen mentale und emotionale Bilder aus – in Anziehung und Differenz. Für den Künstler wie für den Betrachter geht es darum, wie Hassan Khan es formuliert, jene primären Gesten zu lesen, zu entziffern und zu verstehen.
Alle Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung arbeiten mit solchen primären Gesten. Die palästinensisch-britische Künstlerin Mona Hatoum (*1952) legt tausende von schwarzen Glasmurmeln neben und übereinander zu einem kreisrunden Feld („Turbulence“, 2014). Die kanadische Künstlerin Jana Sterbak (*1955) schafft mundgeblasene Schalen und schachtelt sie eng ineinander, dass der Eindruck einer Spirale entsteht („Hard Entry“, 2004). Der ägyptische Künstler Hassan Khan (*1975) macht die kunstvolle Replik eines Knotens in Glas („The Knot“, 2012) und der amerikanische Künstler Terry Winters (*1949) transformiert die Idee des Gefäßes in intuitive organische Formen wie Sphären und Blasen („Marseille Templates“, 2004-2006).
Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung in München gegründet. Die Stiftung engagiert sich mit ihrem interdisziplinären Programm für das Besondere, das Vernachlässigte oder Übersehene in Kunst und Wissenschaft.
München, Juli 2019
Informationen
Titel der Ausstellung: „Primäre Gesten“
Dauer der Ausstellung: 22. März bis 18. Oktober 2019
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen.
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27 // 80803 München // Tel. +49 (0)89-55273060
info@atstiftung.de // www.atstiftung.de
DAS ANDERE SEHEN
München. Die Ausstellung „Das Andere Sehen“ in der Alexander Tutsek-Stiftung in München wird bis zum 16. November 2018 verlängert. Es handelt sich um eine Schau in der thematischen Ausstellungsreihe zeitgenössischer Skulpturen aus Glas von internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Der Titel der Ausstellung spielt mit dem doppelten Sinn der Worte. Die Arbeiten werfen einen anderen Blick auf die Dinge und thematisieren zugleich das Interesse am Anderen: gegenüber dem Ich der Andere, gegenüber dem sichtbaren Körper sein Inneres, gegenüber der Zivilisation die Wildnis, gegenüber der Erde das Universum, gegenüber dem Leben der Tod. Es geht ihnen um die Wahrnehmung des Anderen, um den Zusammenhang von Sehen und Erkennen, um Verstehen.
Viele zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler haben die Magie der Materialien wiederentdeckt. Sie arbeiten mit Stoffen, die eher dem Handwerk zugeordnet werden, dem Nützlichen oder dem Dekor. Sie schätzen die Unmittelbarkeit und Haptik des Materials, seine körperliche und emotionale Wirkung auf den Betrachter und seine historischen, geistigen und spirituellen Bedeutungen. „Das Material Glas hat eine enorme Aufwertung in der zeitgenössischen Kunst gewonnen“, sagt Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek, Vorsitzende der Stiftung. Sie wollte diesem Phänomen eine Ausstellung widmen und hat dafür signifikante Werke international renommierter Künstlerinnen und Künstler zusammengetragen.
Was fasziniert jene am Glas, die vornehmlich von der Malerei kommen, wie Alejandra Seeber oder von der Skulptur in Bronze, Marmor und Holz wie Tony Cragg? Oder jene, die mit Video arbeiten wie Mona Hatoum und der Fotografie wie Raimund Kummer? Das dem Material Glas inhärente Licht, die Reflexion, Zerbrechlichkeit und Transparenz, die technischen Möglichkeiten, dessen Tradition und Geschichte oder die erzählerische Qualität, die ihm innewohnt? Mit diesen Fragen versteht sich die Ausstellung „Das Andere Sehen“ auch als ein Beitrag zum Diskurs über Glas in der zeitgenössischen Kunst.
Die ausgewählten Arbeiten der sieben Künstlerinnen und Künstler sind allesamt Werke von besonderer Qualität und kultureller Bedeutung. So unterschiedlich sie sind, die dreizehn Arbeiten fügen sich zu einer Erzählung: die im Raum schwebenden „Speech Bubbles“ (2014) aus geblasenem Glas der argentinischen Künstlerin Alejandra Seeber (Jahrgang 1968) zum Beispiel, das „Gespräch unter drei Augen“ (1990) von Raimund Kummer (Jahrgang 1954) oder das Paar „Listeners“ (2015) des britischen Künstlers Tony Cragg (Jahrgang 1949), die Wandarbeit „Glass Feathers“ (2015) der koreanischen Künstlerin Ki-Ra Kim (Jahrgang 1959), der „Korb V“ (2014) mit zwei roten zellenförmigen Gefäßen von Mona Hatoum (Jahrgang 1952), der in London lebenden palästinensischen Künstlerin.
Zu den herausragenden Arbeiten der Ausstellung zählen auch „Ashen“ (2010) von Kiki Smith aus New York (Jahrgang 1954), deren gläserne Blumen aus einer Holzskulptur gleich einem Sarg wachsen, oder die tiefblauen spiegelnden Glas-Bricks, aus denen die in Los Angeles lebende Pae White (Jahrgang 1963) eine Mauer baut („Overserved“, 2017). Die Installationen schaffen eine Poetik des Raumes und verwandeln das Haus der Stiftung, eine Jugendstilvilla, ehemals Atelier eines Bildhauers, in einen anderen Ort – in einen Ort, an dem etwas geschieht, der den Betrachter ins Schauen und Denken lockt.
Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung in München gegründet. Die Stiftung engagiert sich unter ihrem übergreifenden Programm „Kunst und Wissenschaft“ bewusst für das Spezielle, das Besondere oder auch das Vernachlässigte, Übersehene.
München, Mai 2018
Information
Titel der Ausstellung: „Das Andere Sehen“
Dauer der Ausstellung: Bis 16. November 2018
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27 // 80803 München // Tel. +49 (0)89 – 55 27 30 60
info@atstiftung.de // www.atstiftung.de
München. 21.02.2018. Im Rahmen ihrer aktuellen Ausstellung „Das Andere Sehen“ zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung am Donnerstag, 15. März 2018, um 19 Uhr den Dokumentarfilm „Das Universum der Künstlerin Kiki Smith“ (2013/2014) von Claudia Müller. Vor der Filmvorführung werden die Besucherinnen und Besucher an die Werke von Kiki Smith herangeführt, die Teil der Ausstellung sind. Nach dem Film findet ein Gespräch zwischen der Regisseurin Claudia Müller und Dr. Petra Giloy-Hirtz, Kuratorin der Ausstellung „Kiki Smith: Procession“ im Haus der Kunst, statt. Beide kennen seit vielen Jahren die Künstlerin und durften sie während ihrer gemeinsamen Projekte begleiten.
Die 1954 in Nürnberg geborene US-amerikanische Künstlerin Kiki Smith zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. Ihr Werk umfasst eine unendliche Bandbreite von Arbeiten wie Skulpturen, Druckgrafiken, Zeichnungen, Installationen und Textilarbeiten. In immer wieder neuen Materialien wie Bronze, Glas, Papierarbeiten, Wachs, Gips erschafft sie ihr ständig wachsendes, eigenes Universum. Ausgehend vom menschlichen Körper hat sich das Spektrum ihrer Aufmerksamkeit ständig erweitert. Die Grenzen zwischen Mensch, Natur und Tierwelt sind oft fließend.
Im Zentrum des Films steht der kreative Akt, die Entwicklung ihrer Arbeiten, die sich ihren Weg aus der Vorstellung in die Realität bahnen. Der Zuschauer erhält einen Einblick in den intimen Prozess der schöpferischen Gestaltung ihrer Arbeiten von der Idee bis zur Vollendung eines Kunstwerkes. Kiki Smith ist von einer Leidenschaft getrieben, Dinge herzustellen. Für viele Künstlerinnen und Künstler ist sie ein Vorbild, weil sie sich nicht von Genres einengen lässt und allein auf ihre untrügliche Intuition verlässt. Für diesen Film ließ Kiki Smith sich in unterschiedlichen Werkstätten und beim Aufbau einer Ausstellung in Avignon über die Schulter schauen. Als künstlerische Nomadin hat sie kein eigenes Atelier. In einer Bronzegießerei in der Toskana entstehen neue Skulpturen, in einer Glaswerkstatt in München ein großes Gemälde auf Glas. Die unterschiedlichen handwerklichen Fähigkeiten erobert sich Kiki Smith immer wieder neu.
Unter dem Titel „Das Andere Sehen“ zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung in München zeitgenössische Skulpturen und Installationen der international renommierten Künstlerinnen und Künstler Tony Cragg, Mona Hatoum, Ki-Ra Kim, Raimund Kummer, Alejandra Seeber, Kiki Smith und Pae White. Der Titel spielt mit dem doppelten Sinn der Worte. Die Arbeiten thematisieren die Wahrnehmung des Anderen und handeln von dem Zusammenhang von Sehen und Erkennen und vom Verstehen. In allen Werken kommt das Material Glas zum Einsatz, das in den letzten Jahren eine enorme Aufwertung in der zeitgenössischen Kunst erfahren hat. Die Ausstellung macht damit auf die Wiederentdeckung der Magie der Materialien vieler Kunstschaffender aufmerksam und versteht sich als ein Beitrag zum Diskurs über Glas in der zeitgenössischen Kunst. Die Ausstellung ist bis zum 29. Juni 2018 zu sehen.
Informationen zum Dokumentarfilm:
Titel: Das Universum der Künstlerin Kiki Smith
Länge: 26 Minuten
Produktionsjahr: 2013/2014
Regie: Claudia Müller
Produktion: Phlox Films / Claudia Müller in Koproduktion mit Radio Bremen und arte
Kamera: Christoph Lerch
Montage: Birgit Hemmerling
Informationen zur Veranstaltung:
Titel der Veranstaltung: „Das Universum der Künstlerin Kiki Smith“
Datum, Uhrzeit: Donnerstag, 15.3.2018, 19-20.30 Uhr
Ablauf:
• Kurzführung zu den Werken von Kiki Smith in der aktuellen Ausstellung
• Filmvorführung „Das Universum der Künstlerin Kiki Smith“
• Gespräch zwischen Claudia Müller und Dr. Petra Giloy-Hirtz
Eintritt: regulär 5 €, ermäßigt 3 €
Anmeldung erforderlich: event@atstiftung.de oder +49 (0)89 – 55 27 30 611
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Informationen zur Ausstellung:
Titel der Ausstellung: „Das Andere Sehen“
Dauer der Ausstellung: 26. Januar bis 29. Juni 2018
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27, 80803 München, Tel. +49 (0)89 – 55 27 30 60
info@atstiftung.de, www.atstiftung.de
München. Unter dem Titel „Das Andere Sehen“ zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung in München vom 26. Januar bis zum 29. Juni 2018 in ihrer thematischen Ausstellungsreihe zeitgenössische Skulpturen aus Glas von internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Der Titel der Ausstellung spielt mit dem doppelten Sinn der Worte. Die Arbeiten werfen einen anderen Blick auf die Dinge und zugleich thematisieren sie das Interesse am Anderen: gegenüber dem Ich der Andere, gegenüber dem sichtbaren Körper sein Inneres, gegenüber der Zivilisation die Wildnis, gegenüber der Erde das Universum, gegenüber dem Leben der Tod. Es geht ihnen um die Wahrnehmung des Anderen, um den Zusammenhang von Sehen und Erkennen, um Verstehen.
Viele zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler haben die Magie der Materialien wiederentdeckt. Sie arbeiten mit Stoffen, die eher dem Handwerk zugeordnet werden, dem Nützlichen oder dem Dekor. Sie schätzen die Unmittelbarkeit und Haptik des Materials, seine körperliche und emotionale Wirkung auf den Betrachter und seine historischen, geistigen und spirituellen Bedeutungen. „Das Material Glas hat eine enorme Aufwertung in der zeitgenössischen Kunst gewonnen“, sagt Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek, die Vorsitzende der Stiftung. Sie wollte diesem Phänomen eine Ausstellung widmen und hat dafür signifikante Werke international renommierter Künstlerinnen und Künstler zusammengetragen.
Was fasziniert jene am Glas, die vornehmlich von der Malerei kommen, wie Alejandra Seeber oder von der Skulptur in Bronze, Marmor und Holz wie Tony Cragg? Oder jene die mit Video arbeiten wie Mona Hatoum und der Fotografie wie Raimund Kummer? Das dem Material Glas inhärente Licht, die Reflexion, Zerbrechlichkeit und Transparenz, die technischen Möglichkeiten, dessen Tradition und Geschichte oder die erzählerische Qualität, die ihm innewohnt? Mit diesen Fragen versteht sich die Ausstellung „Das Andere Sehen“ auch als ein Beitrag zum Diskurs über Glas in der zeitgenössischen Kunst.
Die ausgewählten Arbeiten der sieben Künstlerinnen und Künstler sind allesamt Werke von besonderer Qualität und kultureller Bedeutung. So unterschiedlich sie sind, die dreizehn Arbeiten fügen sich zu einer Erzählung: die im Raum schwebenden „Speech Bubbles“ (2014) aus geblasenem Glas der argentinischen Künstlerin Alejandra Seeber (Jahrgang 1968) zum Beispiel, das „Gespräch unter drei Augen“ (1990) von Raimund Kummer (Jahrgang 1954) oder das Paar „Listeners“ (2015) des britischen Künstlers Tony Cragg (Jahrgang 1949), die Wandarbeit „Glass Feathers“ (2015) der koreanischen Künstlerin Ki-Ra Kim (Jahrgang 1959), der „Korb V“ (2014) mit zwei roten zellenförmigen Gefäßen von Mona Hatoum (Jahrgang 1952), der in London lebenden palästinensischen Künstlerin.
Zu den herausragenden Arbeiten der Ausstellung zählen auch „Ashen“ (2010) von Kiki Smith aus New York (Jahrgang 1954), deren gläserne Blumen aus einer Holzskulptur gleich einem Sarg wachsen, oder die tiefblauen spiegelnden Glas-Bricks, aus der die in Los Angeles lebende Pae White (Jahrgang 1963) eine Mauer baut („Overserved“, 2017). Die Installationen schaffen eine Poetik des Raumes und verwandeln das Haus der Stiftung, eine Jugendstilvilla, ehemals Atelier eines Bildhauers, in einen anderen Ort – in einen Ort, an dem etwas geschieht, der den Betrachter ins Schauen und Denken lockt.
Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung in München gegründet. Die Stiftung engagiert sich unter ihrem übergreifenden Programm „Kunst und Wissenschaft“ ganz bewusst für das Spezielle, das Besondere oder auch das Vernachlässigte, Übersehene.
München, November 2017
Information
Titel der Ausstellung: „Das Andere Sehen“
Dauer der Ausstellung: 26. Januar bis 29. Juni 2018
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27 // 80803 München // Tel. +49 (0)89 – 55 27 30 60
info@atstiftung.de // www.atstiftung.de
Fotografien von Rinko Kawauchi und Skulpturen von 21 japanischen Künstlern / Installation von Tadao Ando
Aufgrund der großen Resonanz wird die Ausstellung „lebenswelt | life-world“ in der Alexander Tutsek-Stiftung in München bis zum 20. Oktober 2017 verlängert. Gezeigt werden zeitgenössische Skulpturen japanischer Künstlerinnen und Künstler sowie Fotografien der japanischen Fotografin Rinko Kawauchi. Subjektive Alltagserfahrungen, zeitliche Abläufe in der Natur, die zwischenmenschliche Kommunikation stehen im Mittelpunkt der Kunstwerke aus Japan.
Rinko Kawauchi (geboren 1972 in Shiga, Japan) ist in ihrem Heimatland eine bedeutende Künstlerin. In Europa und den USA ist sie bisher nur Eingeweihten bekannt. In ihren Fotografien verwandelt sie Alltag oder Natur in etwas atemberaubend Neues. Aus der Serie „Ametsuchi“ zeigt die Ausstellung großformatige Fotografien. Reduzierte Landschaftsbilder von traditioneller Brandrodung thematisieren anhand der zerstörerischen, gleichzeitig verjüngenden Kraft des Feuers, das Verhältnis von Mensch, Natur, Zeit. Weiterhin werden aus der Serie „Illuminance“ kleine, intime Fotografien gezeigt. Hier widmet sich Rinko Kawauchi – basierend auf persönlichen Erfahrungen – sanft, teils auch verstörend, alltäglichen Dingen oder Tätigkeiten. Durch die Wahl der Ausschnitte und Perspektiven und den subtilen Einsatz von natürlichem Licht in Kombination mit oft durchscheinenden Farben hat Rinko Kawauchi in ihrer Fotografie eine ganz eigene Charakteristik und Sprache gefunden. Ihre Werkgruppen lassen den Betrachter die alltägliche Umwelt bewusster, weiter und mit veränderten Augen sehen.
Die zusammen mit den Fotografien gezeigten Skulpturen verstärken diese Empfindung. In einem in der Kunst eher ungewöhnlichen Medium – dem vielschichtig zu verarbeitenden Material Glas – gehen sie auf unmittelbare, subjektive Erfahrungen des Menschen ein. Die für die Ausstellung von der Stiftung angekauften Objekte der 21 Künstlerinnen und Künstler sind fast alle zum ersten Mal außerhalb Japans zu sehen.
Die Installation „Form of Water“ aus freigeformtem und formgeschmolzenem Glas von Naomi Shioya zeigt Spuren, die das Wasser auf der Erde hinterlässt, ähnlich den Spuren der Zeit im menschlichen Leben. Auseinandersetzungen mit Phänomenen in der Natur finden sich auch bei Kana Tanaka mit ihrer lichten Installation „Petal Stream“ (Blütenfluss).
Die Daseinswelt von menschlichen Behausungen wird in einer dreiteiligen Installation von dem Architekten Tadao Ando dargestellt. Die Stelen aus aquamarinblauem Glas wirken wie Hochhäuser. Die Installation vereint gedrehte Variationen der einfachen Grundform des Dreiecks mit unterschiedlichen traditionellen Schleiftechniken. Das Werk ist einfach, zugleich aber komplex, entsprechend der minimalistischen Baukunst des Architekten. Tadao Ando (75) zählt zu den weltweit wichtigsten zeitgenössischen Architekten und wurde unter anderem mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet.
Künstler wie Yuko Fujitsuka und Sayo Fujita betonen in ihren Häuser-Skulpturen den Rückzugsort und geben ihren Arbeiten Titel wie „One week for meditation“ oder „Hokora“ (Schrein). Um größere Zusammenhänge in der Welt geht es Shima Koike mit ihren Fabelwesen („The world in my hands“) sowie Kyoko Hirako mit ihrer Installation „Sink into my mind“ aus geblasenen Glaskugeln. Die schon vor einigen Jahren von der Stiftung entdeckte Künstlerin Masayo Odahashi stellt eindrucksvoll komplexe seelische Zustände mit wortlos kommunizierenden Figuren dar. Besondere Wege im Umgang mit der Materialbeschaffenheit des Glases gehen Yoshiaki Kojiro und Sachi Fujikake. Ihre experimentellen Techniken verschaffen ihren Objekten eigene Gesetzmäßigkeiten, als würden sie zu einer anderen Welt gehören. Kojiro nennt sein aufgeschäumtes Glasobjekt schlicht „Be“.
Der Titel der Ausstellung „lebenswelt | life-world“ ist eine Anspielung auf das gleichnamige Konzept in der Phänomenologie. Damit ist die Welt gemeint, wie sie unmittelbar und direkt in der Subjektivität des alltäglichen Lebens erlebt wird (Edmund Husserl). Diesen Ansatz, alltägliche Phänomene individuell aber auch in ihrem sozialen und kommunikativen Kontext (Jürgen Habermas) wahrzunehmen, visualisieren die für die Ausstellung ausgewählten Kunstwerke.
Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung in München gegründet. Die Stiftung engagiert sich unter ihrem übergreifenden Programm „Kunst und Wissenschaft“ ganz bewusst für das Spezielle, das Besondere oder auch das Vernachlässigte, Übersehene.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats München.
Information
Titel der Ausstellung: „lebenswelt I life-world“
Dauer der Ausstellung: Bis 20. Oktober 2017
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen.
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Tel. +49 (0)89 – 55 27 30 60
info@atstiftung.de
www.atstiftung
Die Stiftung befindet sich in einer Jugendstilvilla und ist somit leider nicht barrierefrei.
Die Alexander Tutsek-Stiftung in München ist die exklusive Förderin der umfassenden Thomas Struth-Ausstellung im Münchener Haus der Kunst. Die gemeinnützige Stiftung finanziert die Ausstellung mit einem hohen sechsstelligen Betrag zusätzlich zu ihrem laufenden Engagement als Hauptförderin des Haus der Kunst. Vom 5. Mai bis 7. Januar 2018 widmet das Haus der Kunst dem international renommierten Fotografen Thomas Struth eine große Ausstellung mit dem Titel „Thomas Struth: Figure Ground“. Die Schau mit 130 Arbeiten deckt alle Phasen der künstlerischen Leistung von Thomas Struth während der vergangenen vier Jahrzehnte ab.
Seit Juni 2016 ist die Alexander Tutsek-Stiftung Partnerin und Hauptförderin des Haus der Kunst. Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Haus der Kunst, betont: „Der Einsatz von Frau Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek ist beispielhaft für bürgerschaftliches Engagement und Philanthropie in Bayern. Eine solche Begeisterung für die Förderung der Kunst ist ein unglaublich wichtiger Faktor für unser Land. Dieses herausragende Kultursponsoring wird uns wesentlich dabei helfen, die Arbeit dieser weltweit renommierten Institution auf höchstem Niveau fortzusetzen.“ Über ihre substantielle Förderung hinaus hat die Stiftung in den vergangenen Jahren Fotoausstellungen der Künstler Stan Douglas und James Casebere unterstützt.
Die Alexander Tutsek-Stiftung wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft gegründet. Ihre Sammeltätigkeit konzentriert sich darauf, die Vielfalt der zeitgenössischen Kunst in den Medien Glas und Fotografie zu präsentieren. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Forschungsförderung der Ingenieurwissenschaft in den Bereichen Glas, Keramik, Steine und Erden. Der Sitz der Stiftung befindet sich in einem ehemaligen Künstleratelier in einer Jugendstilvilla in München-Schwabing, wo regelmäßig Ausstellungen zu innovativen Themen stattfinden. Die Stiftung engagiert sich unter ihrem übergreifenden Programm „Kunst und Wissenschaft“ ganz bewusst für das Spezielle, das Besondere oder auch das Vernachlässigte, Übersehene.
Die Stiftungsvorsitzende Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek über die Förderung des Haus der Kunst: „Durch seine herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren hat das Haus der Kunst seine ausgezeichnete Reputation als eines der führenden kulturellen Zentren in der Welt der zeitgenössischen Kunst gefestigt. Unsere Förderung soll dazu beitragen, dass das Haus der Kunst seinen innovativen Ansatz weiterhin verfolgen und ausbauen kann. Unsere Fördergelder fließen ausnahmslos in das künstlerische Programm einschließlich der öffentlichen Präsentationen und der Bildungsarbeit sowie der Forschungsaktivitäten. Ich freue mich sehr, dass unsere Stiftung zum weiteren Erfolg des Haus der Kunst in den kommenden Jahren beitragen kann.“
PRESSEKONTAKT: Horst Koppelstätter
Koppelstätter Media GmbH
Friedrichstr. 2, 76530 Baden-Baden, Tel: 07221/97372-11, Fax: 07221/97372-22
hok@koppelstaetter-media.de
München. In der Fortsetzung ihrer Themenausstellungen zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung noch bis 2. September 2016 zeitgenössische Fotografien und Skulpturen. Unter dem Titel LIFE IS NOT A BEACH werden in der Ausstellung die Schattenseiten des Lebens thematisiert. Ein Beispiel dafür ist die beklemmende Welt von Drogenabhängigen. Der Fotograf Matthieu Gafsou dokumentiert diese in seinen 30 Fotografien auf eine authentische, gleichzeitig auch poetisch-achtsame Weise. Die 20 Skulpturen, der zweite Schwerpunkt der Ausstellung, sind aus dem alltäglichen und doch vielschichtigem Material Glas sowie Mixed Media gefertigt. International bekannte (Philip Baldwin & Monica Guggisberg, Mona Hatoum, Silvia Levenson, Janusz Walentynowicz und weitere) sowie junge Kunstschaffende ergründen in ihren unterschiedlichen Arbeiten tiefsinnig die generellen Ängste sowie die inneren und äußeren Konflikte der Menschen.
Fotografien von Matthieu Gafsou
Die Fotografien stammen aus dem Projekt „Only God Can Judge Me“ des Schweizer Fotografen Matthieu Gafsou. Er fotografierte über ein Jahr in der Drogenszene von Lausanne. Durch den Einsatz verschiedener formaler Herangehensweisen, dokumentiert er das Leben von Abhängigen nüchtern und zugleich einfühlsam. Seine würdevollen Portraits langjähriger Drogenabhängiger mit ihren gezeichneten Gesichtern personalisieren eindrucksvoll ein gesellschaftliches Problem. Mit Stillleben fängt er ihren widersprüchlichen Lebensraum ein. Dokumentarisch-harte Nahaufnahmen von Drogenpäckchen, Gebrauchsutensilien, aseptischen Spritzräumen, Überwachungskameras und ähnliches geben einen unmittelbaren Eindruck vom täglichen Daseinskampf Abhängiger. Die poetisch anmutenden Fotografien nächtlicher Schauplätze von Szene-Treffpunkten lassen den Betrachter dagegen die begehrenswerte Seite des Rauschs erahnen.
Matthieu Gafsou (geboren 1981) studierte Fotografie an der School of Applied Arts in Vevey und machte seinen Master an der University of Lausanne. Seine Fotografien werden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in den USA und Europa gezeigt und sind in zahlreichen Sammlungen vertreten. 2009 wurde er mit dem „Prix de la fondation HSBC pour la photographie“ ausgezeichnet. Er lebt in Lausanne und lehrt dort an der University of Art and Design.
Skulpturen aus dem Medium Glas und Mixed Media
Die Skulpturen internationaler Künstlerinnen und Künstler interpretieren das Thema der Ausstellung in einem weiteren Material: Sie sind aus Glas sowie mit Mixed Media hergestellt. Der aus dem Alltag vertraute Werkstoff Glas verwandelt sich in der Hand von Kunstschaffenden in ein vielschichtiges, teils unerwartetes Medium. Seine Komplexität und die Möglichkeit Einblicke in verschiedene Ebenen zu geben, prädestiniert insbesondere das Material Glas dazu, die dunklen Seiten des Lebens eindringlich darzustellen.
Das tiefe Tal der Depression wird durch einen ein Meter großen dunkelblauen Glas-See abstrahiert (Maria Lugossy) und durch eine erstarrt sitzende Figur (Janusz Walentynowicz) angesprochen. Die gläsernen bis ins Innerste sichtbaren Viren von HIV und Ebola thematisieren die Angst vor unheilbaren Krankheiten (Luke Jerram). Ein junger Fuchs in Mädchenkleidern führt drastisch die inneren und äußeren Schäden, die Kinder und Jugendliche erfahren können vor Augen (Silvia Levenson). Die Trostlosigkeit, die der Versuch, Probleme mit einem Suchtmittel zu lösen, hinterlässt, zeigt eindringlich eine 2,50 m große Installation aus Flaschenhälften (Mona Hatoum). Das Werk eines Japaners (Shigenobu Fujishiro) macht mit einer kunstvoll aus Glasperlen karikierten Chanel-Einkaufstüte auf die Probleme von Obdachlosen aufmerksam.
München, Mai 2015
INFORMATION
TITEL DER AUSSTELLUNG: LIFE IS NOT A BEACH
Dauer der Ausstellung: 22. Januar 2016 bis 24. Juni 2016, verlängert bis 2. September 2016
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen.
Zu dem Projekt von Matthieu Gafsou ist im Kehrer Verlag ein Buch erschienen:
Matthieu Gafsou, Only God Can Judge Me, € 39,90.
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Tel. +49 (0)89 – 55 27 30 60
info@atstiftung.de
www.atstiftung.de
München. Ann Wolff zählt zu den wichtigsten und spannendsten Vertreterinnen der europäischen Studioglas-Bewegung. Ihr widmet die Alexander Tutsek-Stiftung eine Einzelausstellung mit dem Titel Ann Wolff PERSONA. Die Ausstellung zeigt noch bis 14.08.2015 in München in den ehemaligen Atelierräumen eines Bildhauers, dem Sitz der Stiftung, eine bemerkenswerte Übersicht ihrer großformatigen Skulpturen. Die im Bereich zeitgenössisches Glas international bekannte Stiftung führt damit die 2013 begonnene neue Ausstellungsreihe MASTER | MEISTER fort. Hier werden herausragende Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt, die in ihrer Arbeit Glas als Medium des künstlerischen Ausdrucks einsetzen.
„Das Material Glas ist eigentlich unsichtbar. Daher hat man als Künstler die Möglichkeit Räume zu schaffen, in die man hineinschaut. In diesen Räumen kann etwas entstehen, das eigentlich gar nicht da ist. Diese Besonderheit hat nur das Material Glas und das fasziniert mich“, erklärt die Künstlerin. Das Medium Glas spielt bei den meisten ihrer großformatigen Skulpturen eine zentrale Rolle, aber die Künstlerin Ann Wolff beschränkt sich nicht darauf. Sie setzt auch andere Materialien wie Bronze, Beton, Stein, Aluminium ein. So ist die gerade fertiggestellte große Aluminiumskulptur Mold ein besonderes Highlight der Ausstellung.
Die für die Ausstellung der Alexander Tutsek-Stiftung ausgewählten 30 Objekte geben einen umfassenden Überblick über die letzten zehn Schaffensjahre. Erweitert wird die Ausstellung um eine Auswahl von Kohle- und Pastellzeichnungen aus ihrem zeichnerischen Werk. Gemeinsam ist ihnen das titelgebende Motiv der „Persona“, der Charaktermaske. Das Thema ist Ausdruck der philosophischen und existentiellen Fragen, mit denen sich die Künstlerin kontinuierlich auseinandersetzt. Sie sind Grundlage und Triebfeder für ihre Arbeiten. Dabei tritt im Gestaltungsprozess der Objekte die rationale Auseinandersetzung in einen Dialog mit der physischen Erfahrung. Diesen lebenslang vorangetriebenen Prozess kann der Betrachter in ihrem Werk erspüren und lässt ihn die Skulpturen intensiv erleben.
Ann Wolff,1937 in Lübeck geboren, hat eine Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm absolviert und danach zunächst als Designerin in Schweden gearbeitet. Ende der 1970er Jahre macht sie sich als Künstlerin mit einem eigenen Studio selbstständig. Von 1993 bis 1998 lehrt Ann Wolff als Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Sie arbeitet heute als freie Künstlerin in Schweden.
Mit geätzten und gravierten Glascollagen gewinnt Ann Wolff 1977 den damals neu eingeführten heute sehr renommierten Coburger Glaspreis. Unter ihren weiteren zahlreichen internationalen Auszeichnungen finden sich bedeutende Preise wie der Bayerische Staatspreis (1988), der Jurypreis des Toledo Museum of Art (2005), der Europäische Kulturpreis (2011). Ann Wolff ist in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und Museen vertreten, darunter das Metropolitan Museum of Art, New York, das Victoria and Albert Museum, London, das Hokkaido Museum of Modern Art, Sapporo, das Musée des Arts Décoratifs, Paris.
München, Juli 2015
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Ann Wolff PERSONA
Mit Textbeiträgen von Mark Gisbourne und Klaus Weschenfelder.
Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart 2014.
120 Seiten, 100 Abbildungen in Farbe.
Hardcover. Englisch und Deutsch. € 29,80
ISBN 978-3-89790-416-3
INFORMATION
TITEL DER AUSSTELLUNG: ANN WOLFF PERSONA
Eröffnung: 16. Oktober 2014
Dauer der Ausstellung: 17. Oktober 2014 bis 12. Juni 2015, verlängert bis 14. August 2015
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 10-14 Uhr,
Donnerstag und Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen.
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Tel. +49-(0)89-343856
info@atstiftung.de
Mit der Ausstellung „Wo bist du? Skulpturen von Erwin Eisch“ startet die
Alexander Tutsek-Stiftung in München zusätzlich zu ihren Themen- und Länderausstellungen die neue Ausstellungsreihe MASTER | MEISTER. Hier werden herausragende Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt, die in ihrer Arbeit Glas als Medium des künstlerischen Ausdrucks einsetzen.
Den Auftakt bildet mit seinem facettenreichen Werk Erwin Eisch (geb. 1927), einer der Väter der Studioglasbewegung. Die Ausstellung „Wo bist du? Skulpturen von Erwin Eisch“ zeigt vom 15. Oktober 2013 bis zum 10. April 2014 die in seinem Werk wichtigen Portraitköpfe, seine frühen provokativen Skulpturen und dokumentiert aus seiner Schwabinger Studentenzeit die skandalumwitterte Aktion um den fiktiven Maler Bolus Krim.
PORTRAITKÖPFE
Das künstlerische Schaffen von Erwin Eisch wird durch die kritische Auseinandersetzung mit seiner Umwelt bestimmt. Mit seiner ganz eigenen poetischen Denkweise sowie seinem die alltäglichen Dinge verfremdenden Humor stellt er Gewohntes in Frage und erzwingt veränderte Sichtweisen.
Seine eindrucksvollen Serien von großen Köpfen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Sie gehen in ihrer Aussage über das Portrait hinaus und zeigen seine spezielle Sicht auf Weggefährten, berühmte Persönlichkeiten sowie in Selbstportraits auch auf ihn selbst. Aus Glas geblasen und so bemalt, dass das ursprüngliche Material nur zu erahnen ist, vermitteln sie eindrücklich die Kraft der innovativen skulpturalen und malerischen Sprache von Erwin Eisch.
FRÜHE ARBEITEN
Diese frühen Arbeiten, ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung, sind eher unbekannt, da sie nur selten gezeigt werden. Die freigestalteten Objekte zu unterschiedlichen Themen des Alltags, als „Provokation der Form“ tituliert, geben einen wichtigen Einblick in Eischs künstlerisches Denken. Er betont die plastischen Qualitäten des Materials Glas beim Schmelzen bzw. Erstarren und nutzt es nicht in der herkömmlichen Formensprache sondern als skulpturalen Träger seiner künstlerischen Mitteilung.
BEGINN DER STUDIOGLASBEWEGUNG
Harvey K. Littleton, ein amerikanischer Keramikprofessor, der auf der Suche nach neuen Möglichkeiten im künstlerischen Umgang mit Glas in Europa unterwegs ist, wird auf die innovativen Skulpturen aufmerksam und besucht 1962 Erwin Eisch in Frauenau. Das Treffen ist der Beginn einer lebenslangen kreativen Freundschaft und fördert den produktiven künstlerischen Austausch im Bereich Glas zwischen den USA und Europa. Die Begegnung von Eisch und Littleton gilt heute als einer der wichtigen Impulse für die internationale Studioglasbewegung.
BEWEGTE STUDIENZEIT
Die bewegte Studienzeit von Erwin Eisch und seiner späteren Frau Gretel an der Kunstakademie München ist der dritte Themenkomplex der Ausstellung. Noch als Student war Eisch 1957 Gründungsmitglied der Gruppe SPUR und gründete einige Jahre danach selbst die skandalumwitterte Gruppe RADAMA. In einer Galerie in Schwabing inszenierte diese Gruppe 1961 ein die Münchner Kunstwelt provozierendes Event: Die Gedächtnisausstellung über den fiktiven Maler Bolus Krim. Zeitungsartikel, Fotografien sowie Skulpturen und Malerei aus der Zeit lassen ein Projekt wieder aufleben, das damals die Presse in ganz Deutschland beschäftigte.
München, August 2013
INFORMATION
WO BIST DU? SKULPTUREN VON ERWIN EISCH
Dauer der Ausstellung: 15.10.2013 – 10.04.2014
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 10.00 – 14.00 Uhr
Donnerstag und Freitag 14.00 – 18.00 Uhr (Feiertags geschlossen)
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München
Tel. +49-89-343856
Fax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
Liebe war und ist in der Kunst ein wichtiges Thema. Der Mensch sehnt sich danach, Liebe und Liebesleid erfassbar zu machen. Von diesem ewigen Versuch zeugen über die Jahrhunderte Literatur, Musik, Malerei und Skulptur. Die neue Ausstellung der Alexander Tutsek-Stiftung in München „In the Name of Love“ zeigt vom 7. Februar 2012 bis 7. November 2012 die vielen Facetten der Liebe. Nicht nur die helle, erwünschte Seite der Liebe wird beleuchtet, sondern auch ihre verborgene, geheimnisvolle, dunkle. Und dies mit einem Material, das in der Kunst eher selten zu sehen ist: Glas und Mixed Media. In der schönen Schwabinger Jugendstilvilla der Stiftung werden 30 Objekte von 26 Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt ausgestellt. Zur Ausstellung ist ein aufwendig fotografierter Katalog erschienen. Er gibt auch denjenigen die Chance die Ausstellung hautnah zu erleben, die nicht nach München kommen können.
DAS MATERIAL GLAS IN DER KUNST
Glas ist eines der Interessengebiete der jungen und dynamischen gerade zehn Jahre alt gewordenen Stiftung, die gerne Ungewöhnliches aufgreift. Glas in der Kunst gibt es schon lange. Ein Beispiel sind die zweckbefreiten Vasen von Emile Gallé oder Daum. Mit der Studioglasbewegung, die im Jahr 2012 ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, hat das Material Glas eine dramatische Veränderung erfahren: weg von dekorativen, gebundenen Formen wie Vasen oder Schalen, hin zu vieldeutigen Aussagen. Das Medium Glas hat sich – unbemerkt von Vielen – zu einem eigenständigen Bereich in der Kunst entwickelt.
DIE FACETTEN DER LIEBE IN DER AUSSTELLUNG
Die Ausstellung zeigt Objekte von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern, aber es lassen sich auch junge und in Europa noch unbekannte Talente entdecken. Gerade sie verwenden das Material Glas unbekümmert in Kombination mit anderen Materialen wie Äste, Stoffe, Fotografien oder Drahtgeflecht, um die hellen und dunklen Seiten der Liebe zu erspüren. Wie zum Beispiel die aus vielen Teilen zusammen genähten Flügel der jungen Kanadier Tanya Lyons & Mathieu Grodet. Sie vermitteln die Hochstimmung die Liebe auslösen kann, lassen aber auch die Gefahr denken, sich zu verbrennen.
Im „Land der Dichter und Denker“ scheinen komplizierte Themen für die Künstlerinnen und Künstler nach wie vor ein Anliegen zu sein. Sie sind vom Norden Deutschlands bis in den Süden zahlreich mit emotional eindringlichen Arbeiten vertreten. Diese demonstrieren drastisch die grausame Macht der Liebe, Herzen zu zerstören (Ariane Forkel) oder gar herauszureißen (Simone Fezer). Das neben-einander stehende glatt geschliffene rote Paar von Franz X. Höller lässt deutlich werden, dass partnerschaftliche Liebe Anforderungen stellt und Kompromisse die gute Partnerschaft formen. Berührende Aspekte der ganz eigenen Zuneigung von Geschwistern offenbaren die Objekte von Christiane Budig und Sibylle Peretti.
Die spezifische Liebesbeziehung zwischen Mutter und Kind ist eines der vorherrschenden Themen der großen verstörenden Skulpturen von Christina Bothwell (USA). Gleichzeitig deuten sie die Gefahr der zu großen Liebe an, die – als Oktopus dargestellt – alles umschlingt und erdrückt. Der gläserne HI-Virus thematisiert eine der dunklen Seiten der sexuellen und partnerschaftlichen Liebe und erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Nächstenliebe im Umgang mit Kranken (Luke Jerram). Aus Israel und Neuseeland kommen Objekte, ebenso wie aus China und Japan. Lino Tagliapietra, der große und verehrte Lehrmeister vieler Künstler, beschäftigt sich mit der Liebe zur Heimat in Form von tiefgründig farbigen Reflektionen im Wasser Venedigs.
München, November 2011
INFORMATION
IN THE NAME OF LOVE | IM NAMEN DER LIEBE
Dauer der Ausstellung: 7. 2. 2012 bis 7. 11. 2012
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 10.00 – 14.00 Uhr
Donnerstag 14.00 – 17.30 Uhr (Feiertags geschlossen)
Katalog
Eva-Maria Fahrner-Tutsek, IN THE NAME OF LOVE
Vorwort von F. Hufnagel, Beiträge von E.-M. Fahrner-Tutsek, C. Schack von Wittenau
Hardcover, englisch / deutsch, 112 farbige Abbildungen
Kerber Verlag, 2012, ISBN 978-3-86678-589-2
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München
Tel. +49-89-343856
Fax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
Reisen sind verbunden mit der Sehnsucht nach dem Unbekannten. Die Sehnsucht das tägliche Leben anders zu erfahren und der Wunsch mit einem veränderten Blick auf die Welt sich selbst neu zu erleben, sind unsere Fortbewegungsmittel, weit mehr als Auto, Flugzeug oder Schiff. Mit diesen Themen beschäftigen sich sowohl der Bildhauer Jens Gussek als auch die Fotografin Eva-Maria Fahrner-Tutsek in ihren Arbeiten.
DIE SKULPTUREN DES BILDHAUERS JENS GUSSEK
Jens Gussek, 1964 in Glachau geboren, studierte an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle (Saale) und ist dort seit 2001 als Lehrbeauftragter tätig. Mehrere Stipendien führten den Künstler in die USA. Seine teils feingliedrig, teils kompakt und archaisch gestalteten Objekte und Installationen aus Glas und Mixed Media geben poetisch seine metaphorischen Themen wieder. „Islands in Love“ nennt er zwei zarte Schalen, die über ein schmales Band verbunden sind. Jede bewahrt ihren geheimnisvollen Inhalt.
Dinge des täglichen Lebens bis hin zu Schiffen sind bei Gussek ihrer ehemaligen Funktion beraubt. Ein Kriegsschiff aus glänzendem Metall zieht drei große blaue geblasene Glaskugeln hinter sich her und trägt den Titel „Dreams behind me“. Ein kleines Kamel aus Holz scheint eine aus schwarzen Glaskugeln aufgetürmte, riesige Pyramide fortbewegen zu wollen. Dieses tiefgründige Spiel, Gewohntes aufzubrechen und unter einem veränderten Blickwinkel zu zeigen, haftet auch den künstlerischen Fotografien von Eva-Maria Fahrner-Tutsek an.
FOTOGRAFIEN VON EVA-MARIA FAHRNER-TUTSEK
Die gezeigten Fotografien sind gerade in einem Bildband im Kerber Verlag erschienen. Sie entstanden überwiegend in den vergangenen zwei bis drei Jahren auf den Inseln Ibiza und Formentera. Hier ist der afrikanische Kontinent nicht mehr weit. Die Fotografien zeigen verborgene Emotionen ohne das unbedingte Verlangen, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Psychologin zeigt in ihren Fotografien eine Welt, wie sie ist, erschafft aber eine Atmosphäre, in der das Alltägliche und Beiläufige etwas Irritierendes bekommen. Bewusst lässt sie dem Betrachter Raum.
Sie steht diesseits des Geschehens und blickt hinter den Horizont des unendlichen Meers des Lebens: Dorthin, wie sie in der Einleitung zu ihrem Fotobuch schreibt, „wo sich die Geschichten erahnen lassen, die Gefühle in uns und um uns auslösen. Überall. Nicht nur auf den Inseln“.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek, geboren 1952 in Hamburg, begann als Schülerin mit einer alten Kodak-Box zu fotografieren. Nach dem Studium der Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie und Promotion war sie als Diplom-Psychologin in der Forschung am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, an der Technischen Universität München sowie an einem privaten Forschungsinstitut tätig. Seit Gründung der Alexander Tutsek-Stftung im Jahre 2000 ist sie deren Vorstandsvorsitzende.
Die Fotografie blieb neben der Leitung und Organisation von Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Publikationen immer eine wichtige Möglichkeit, die Welt in einer weiteren Art zu erforschen.
Die Ausstellung „Diesseits von Afrika“ zeigt 30 seriell gehängte Fotografien von Eva-Maria Fahrner-Tutsek sowie 10 Skulpturen und Installationen von Jens Gussek.
München, Januar 2011
INFORMATION:
„DIESSEITS VON AFRIKA“
29.3.2011 bis 28.7.2011
Dienstag und Mittwoch 10.00 – 13.30 Uhr, Donnerstag 10 – 17 Uhr
(außer Feiertags)
Publikation
Eva-Maria Fahrner-Tutsek, Diesseits von Afrika, Kerber Verlag, 2011
ISBN 978-3-86678-468-0
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Str. 27
80803 München
Tel. +49-89-343856
Fax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
www.atutsek-stiftung.de
Spannung und Entspannung, Anspannung und Ruhe – diesem Themenkomplex widmet die Alexander Tutsek-Stiftung in München ihre diesjährige Ausstellung. Unter dem Titel Frozen-in Tension (Eingefrorene Spannung) sind vom 29. April 2010 bis 27. Januar 2011 mehr als 30 Skulpturen aus dem Material Glas wichtiger internationaler Künstlerinnen und Künstler sowie Arbeiten der deutschen Fotografin Jessica Backhaus zu sehen. Der Titel der Ausstellung – ein technischer Begriff aus der Wärmebehandlung – ist mehrschichtig: Er spricht Inhalt und Material der Werke an. Die aus flüssigem heißem Glas gefertigten Skulpturen, jetzt kalt und erstarrt, scheinen auf einen ersten, schnellen Blick in sich zu ruhen. Doch bei längerem oder näherem Betrachten verwandeln sich Ruhe, Gleichmaß, Gelassenheit in subtile Gespanntheit, verstörende Unruhe bis hin zu emotionaler Sprengkraft.
SPANNUNG UND RUHE
Die Ausstellung Frozen-in Tension setzt die unterschiedlichen Positionen verschiedener Künstler in Beziehung. Sie zeigt wie facettenreich die Zustände Spannung und Ruhe in den Arbeiten erlebbar gemacht werden. Die spezifische Auswahl der Exponate lässt den Betrachter die Dialektik von Spannung und Ruhe erfahren – unabhängig von den eigentlichen, ursprünglichen Themen der Arbeiten.
Ein Leben ohne Spannung gibt es nicht. „Wir suchen Spannung und wir brauchen sie“, sagt die Vorsitzende der Alexander Tutsek-Stiftung, Eva-Maria Fahrner-Tutsek. Physikalische Spannungen wie Elektrizität oder mechanische Kraftfelder nutzt jeder tagtäglich. „Psychische Anspannung, die Aktivierung des Nervensystems unterstützt uns bei der Bewältigung vieler Aufgaben. Der zwischenmenschliche Bereich wäre ohne emotionale Spannung leer“ erklärt Eva-Maria Fahrner-Tutsek. Spannung aktiviert unser Leben und macht es aufregender.
Aber Spannung – einerlei, ob physikalisch, physisch, sozial oder ästhetisch – ist Spannung nur dann, wenn ein anderer Zustand Gegenpol ist. Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Ohne Entspannung, Ruhe, Auflösung oder Dissoziation kann es keine Spannung geben.“
MEISTERWERKE VON LIBENSKÝ UND BRYCHTOVÁ
Konzeptioneller Ausgangspunkt der Ausstellung sind zwei bedeutende Skulpturen aus gegossenem Glas des großen tschechischen Künstlerpaars Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová. Libenský und Brychtová gelten in Verbindung mit dem Material Glas als wichtigste Künstler des 20. Jahrhunderts, weil sie unter anderem der Skulptur neue Dimensionen gaben. Berühmt wurden sie durch die Präsentation ihrer Arbeiten bei den Weltausstellungen in Brüssel, Montreal und Osaka aber auch als Lehrer und Förderer vieler Künstlerinnen und Künstler. Ausgehend von ihren Werken zeigt die Ausstellung in der Alexander Tutsek-Stiftung drei Künstlergenerationen: Von Persönlichkeiten wie Tessa Clegg, Bohumil Eliás, Ales Vasicek, Janusz Walentynowicz und Ann Wolff über die mittlere Generation – repräsentiert durch Künstler wie Josepha Gasch-Muche, Katherine Coleman, Udo Zembok – bis hin zu Arbeiten jüngerer Künstler. Hier sind Jessica Loughlin, Masayo Oda, Wilken Skurk und Studenten mit neuen, viel versprechenden Ansätzen vertreten. Die Ausstellung zeigt weiterhin Neuentdeckungen in der Glasszene wie Bruna Esposito aus Italien oder Sunny Wang aus Hong Kong mit Installationen.
FOTOS WIE STILLLEBEN: ARBEITEN VON JESSICA BACKHAUS
Die Fotografien von Jessica Backhaus zeigen die Bearbeitung des Themas in einem weiteren Material und treten so mit den Glasskulpturen in einen überraschenden Dialog. Die poetischen und manchmal auch melancholischen Fotografien von Backhaus strahlen auf eine ganz eigene Weise Spannung und Ruhe aus.
Jessica Backhaus, gerade nach Berlin gezogen, lebte und arbeitete lange Zeit in Paris und New York. Die deutsche Künstlerin beschäftigt sich in ihren Werken mit Vergänglichkeit, aber auch mit den Träumen und Hoffnungen der Menschen. Die Werke von Backhaus erinnern häufig an Stillleben. Zufällig vorgefundene, alltägliche Dinge erzählen ihre Geschichte, ohne inszeniert zu wirken. Ausstellungen mit ihren Arbeiten waren unter anderem in der National Portrait Gallery in London und im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen. Die Künstlerin hat zahlreiche Fotobücher veröffentlicht. In der Ausstellung werden Fotos aus den Serien What Still Remains und One Day in November gezeigt.
DIE ALEXANDER TUTSEK-STIFTUNG:
ZEITGENÖSSISCHES GLAS AUF HÖCHSTEM NIVEAU
Die Alexander Tutsek-Stiftung fördert Kunst und Wissenschaft. Sie wurde im Dezember 2000 von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek als gemeinnützige Stiftung mit folgenden zwei Schwerpunkten gegründet:
Glas und Fotografie im Blick der Kunst: Das Material Glas hat sich in der Kunst in den vergangenen Jahrzehnten zu einem interessanten Bereich entwickelt. Es werden subtile, abstrakte Themen aufgegriffen, die mit anderen Materialien so nicht auszudrücken sind.
Freie Skulpturen mit vieldeutigen Aussagen sind an die Stelle gebundener Formen wie Vasen oder Schalen getreten. Ein Ziel der Stiftung ist es, einen größeren Kennerkreis für spezielle Ausdrucksformen in der Kunst – wie das Glas der Gegenwart und seit 2008 die moderne Fotografie – zu erschließen.
Zweiter Schwerpunkt sind die Ingenieurwissenschaften im Fokus der Forschung. Das Interesse der Stiftung gilt in diesem Arbeitsbereich der wissenschaftlichen Förderung spezieller Teildisziplinen in den Ingenieurwissenschaften sowie besonderen interdisziplinären Projekten.
Wichtige Arbeitsfelder der Stiftung sind die Förderung von Künstlern sowie der Aufbau einer hochrangigen Sammlung von Glas der Gegenwart und zeitgenössischer Fotografie. Die Sammlung erfasst ein möglichst breites Spektrum der gegenwärtig herrschenden Richtungen, repräsentiert durch Werke international anerkannter Künstlerinnen und Künstler sowie junger Talente.
München, Februar 2010
INFORMATIONEN
FROZEN-IN TENSION
29. April 2010 bis 27. Januar 2011
Dienstag und Mittwoch 10 – 13.30 Uhr
Donnerstag 10 – 17 Uhr
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Kontakt:
Telefon +49-89-343856
Telefax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
www.atutsek-stiftung.de
Pressekontakt
Horst Koppelstätter
Koppelstätter Kommunikation GmbH
Friedrichstr. 2, 76530 Baden-Baden
Tel. 07221/97372-11
hok@koppelstaetter-kommunikation.de
Einem in Europa noch vollkommen unbekannten Gebiet widmet die Alexander Tutsek-Stiftung in München ihre nächste große Ausstellung: Zeitgenössisches Glas aus China. Unter dem Titel „Glass.China“ sind vom 7. November 2008 bis zum 7. November 2009 mehr als 40 Objekte und großformatige Fotografien wichtiger chinesischer Künstler sowie der deutschen Filmkünstlerin und Fotografin Ulrike Ottinger zu sehen.
China ist zwar der weltweit größte Produzent von Industrieglas, aber Kunstwerke aus Glas sind bislang allenfalls aus der Quing Dynastie im 17. Jahrhundert bekannt. Was passiert in einer Nation, die sich wie China kulturell neu orientiert? Der Kunstmarkt boomt und hat innerhalb nur weniger Jahre eine geradezu explosionsartige Dynamik entfaltet. Zeitgenössisches Glas ist dagegen noch vollkommen unbekannt, obwohl sich weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit sehr viel entwickelt. Die Vorsitzende der Alexander Tutsek-Stiftung, Eva-Maria Fahrner-Tutsek, hat bei einer Reise nach China erste Arbeiten aus der Gegenwart entdeckt. Die Idee zur Ausstellung in München war geboren.
Für Eva-Maria Fahrner-Tutsek folgten detektivische Nachforschungen auf weiteren Reisen nach China mit vielen persönlichen Begegnungen und Gesprächen mit Künstlern, Kunst-Professoren und Galeristen. Der erste Eindruck bestätigte sich: Zeitgenössisches Glas ist im chinesischen Kunstmarkt noch eine absolute Seltenheit.
Doch chinesisches Glas der Gegenwart gilt unter Experten als eines der aufregendsten Gebiete. Das renommierte „Time Magazine“ widmete sich erst kürzlich dem Phänomen zeitgenössisches Glas in China und wies auf die beachtliche Zahl junger talentierter Künstler hin. Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Ich möchte dazu beitragen, die neuen Kunstwerke aus dem Verborgenen herauszuholen und im Westen bekannt zu machen.“
KÜNSTLERISCHER AUFBRUCH
Ein Querschnitt dieses spannenden und noch unbekannten künstlerischen Aufbruchs ist jetzt in München zu sehen. „Glass.China“ zeigt aktuelle Arbeiten, die überwiegend in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind und bringt damit diese Neuentdeckungen nach Deutschland.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Die Verwendung von Glas als Material ist in der chinesischen Kunst neu. Die Kultur in China ist auf der Suche nach Impulsen in der westlichen Welt. Sie übernimmt sie jedoch nicht, sondern nutzt sie als Inspiration und interpretiert sie mit ihrer eigenen Handschrift. Die junge Künstlergeneration verbindet das Neue mit ihren alten chinesischen Traditionen. Aussage und Symbolik stehen im Mittelpunkt.“
Die amerikanische Kunstexpertin Susanne Frantz setzt sich im Katalog, der begleitend zur Ausstellung erscheint, intensiv mit der Entwicklung von zeitgenössischem Glas in China auseinander. Susanne Frantz: „Unter den Mitgliedern der chinesischen Glas-Künstler ist Aufregung und Enthusiasmus zu spüren. Auch ein Gefühl von Ungeduld – aufzuholen und zu wachsen – nicht nur technisch, sondern auch philosophisch. Eigentlich hatte man das Gefühl, beim Glas sei alles bekannt, doch jetzt wird mit dem chinesischen Glas wieder ein neues Kapitel in der Geschichte des Glases aufgeschlagen.“
DAS WESENTLICHE SICHTBAR MACHEN:
Fotoarbeiten von Ulrike Ottinger
Mit den großformatigen Arbeiten aus China der Filmkünstlerin und Fotografin Ulrike Ottinger zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung erstmals auch Fotografien. Die poetischen Fotoarbeiten von Ottinger heben sich deutlich ab von der gängigen, bekannten China-Fotografie. Es entsteht ein Dialog mit den Skulpturen der jungen chinesischen Künstlerinnen und Künstler.
Ulrike Ottinger, die in Berlin lebt, gilt als eine der profiliertesten deutschen Filmemacherinnen. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Preise, unter anderem im vergangenen Jahr den Preis der deutschen Filmkritik für „Prater“ als besten Dokumentarfilm. Schon 1984 bereiste sie mehrere chinesische Provinzen, drehte Filme zwischen Fiktion und Dokumentation. Parallel dazu arbeitete sie an verschiedenen Fotoprojekten.
DIE STIFTUNG:
Glas der Gegenwart auf höchstem Niveau
Die Alexander Tutsek-Stiftung wurde im Dezember 2000 in München gegründet. Der Hintergrund: Als Alexander Tutsek und seine Frau Eva-Maria Fahrner-Tutsek – beide schon immer begeistert vom Material Glas – mit dem Aufbau ihrer privaten Sammlung von Studioglas begannen, wurde ihnen schnell deutlich, dass dieser Werkstoff seinen Platz in der Kunst noch nicht gefunden hat. Studioglas – eine junge Kunstform ist hier, im Gegensatz zur Kunstszene in Amerika und manchen Ländern Europas, noch nicht populär.
Zu dem Ziel, Glas der Gegenwart zu unterstützen, kam aufgrund eigener beruflicher Erfahrung der Wunsch, naturwissenschaftliche Forschung zu fördern, u. a. in den Bereichen Glas, Keramik, Steine und Erden.
Ein wichtiges Arbeitsfeld der Stiftung ist der Aufbau einer hochrangigen Sammlung von Glas der Gegenwart und seit diesem Jahr neu – auch von Fotografie. Die Sammlung erfasst ein möglichst breites Spektrum der gegenwärtig herrschenden Richtungen, repräsentiert durch Werke international anerkannter Künstlerinnen und Künstler.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Erst wenn einem breiteren Publikum die künstlerischen Möglichkeiten, die im Glas stecken, bekannt sind und ein entsprechender Markt wie in den USA entsteht, kann auch das Studioglas in Deutschland aus der lokalen Dimension herauswachsen und als Kunstform in Europa wirklich aufblühen.“
DER KATALOG
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Katalog drei
Beiträge von E.-M. Fahrner-Tutsek,
S. Frantz, Xue Lu, K. Sykora.
Edition EMF Herausgegeben von
der Alexander Tutsek-Stiftung, 2009.
Englisch/Deutsch 148 Seiten, 86 farbige Abb.
ISBN 978-3-7220-02-4, Euro 24,00.
Pressefotos auf CD sowie den Katalog schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Die Pressemitteilung sowie Pressefotos finden Sie auch auf unserer Website zum herunterladen.
PRESSEKONTAKT:
HORST KOPPELSTÄTTER
Koppelstätter Kommunikation GmbH
Friedrichstraße 2
76530 Baden-Baden
Telefon +49-7221-97372-0
Telefax +49-7221-97372-22
E-Mail: hok@koppelstaetter-kommunikation.de
INFORMATIONEN ZUR AUSSTELLUNG:
Adresse:
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Kontakt:
Telefon +49-89-343856
Telefax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
www.atutsek-stiftung.de
Pressevorbesichtigung:
nach Vereinbarung
Eröffnung:
07.November 2008
Ausstellungsdauer:
07. November 2008 – 07. November 2009
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 10.00 – 13.30 Uhr nach Vereinbarung
Öffentl. Verkehrsmittel:
U-Bahn Münchner Freiheit oder Bonner Platz
Suche und Sehnsucht stehen thematisch im Mittelpunkt der neuen Ausstellung in der Alexander Tutsek-Stiftung in München. Unter dem Titel „Und immer sehnt sich fort das Herz“ zeigt die renommierte Stiftung für zeitgenössisches Glas vom 12. Oktober 2007 bis zum 31. März 2008 mehr als 30 Skulpturen aus Glas. Diese wurden von den aus Deutschland stammenden international bekannten Künstlerinnen und Künstlern Christiane Budig, Jens Gussek, Ursula Huth und Sibylle Peretti speziell zu dieser Themenausstellung gefertigt. Die Alexander Tutsek Stiftung setzt damit die Reihe ihrer hochwertigen Ausstellungen fort. Zuletzt sorgte die Münchner Stiftung mit der Ausstellung „Das verlorene Gesicht wieder gefunden“ für internationale Aufmerksamkeit.
Die Vorsitzende der Stiftung, Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Die Suche ist für den Menschen eine der Triebfedern für die geistige, intellektuelle und technische Entwicklung der Menschheit. Die Suche nach dem Entfernten, dem Anderen, nach Befreiung, Wahrheit, neuen oder starken Gefühlen, transzendenten Momenten sowie nach Glück sind die wesentlichen Motive, die das Leben, die Lebensreise bestimmen.“
SUCHE UND SEHNSUCHT
Der Ausstellungstitel nach dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe aus dem West-Östlichen Diwan „Und immer sehnt sich fort das Herz“, drückt die ständige Suche des Menschen sehr poetisch aus. Glas, ein Material, das in der modernen Kunst noch wenig bekannt ist, fängt die Thematik in ganz besonderer Weise ein.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Obwohl Glas für uns etwas Alltägliches ist – unsere heutige Lebensform ist ohne Glas kaum vorstellbar – hatte Glas über die Jahrtausende hinweg immer etwas Magisches. Glas hat etwas Sinnliches. Je nach Bearbeitung fühlt sich Glas völlig glatt und kühl an, es kann rau und verletzend sein oder weich wie Samt.
Im Vergleich zu anderen Materialien wie Keramik, Metall, Stein, Kunststoff oder den virtuellen Bildern, die in der modernen Kunst immer häufiger dominieren, hat das Glas eine besondere Eigenschaft, eine zusätzliche Dimension, die optische Tiefe. Mit dem Wechsel von klarem, undurchsichtigem, durchscheinendem, farbigem, geschliffenem und ungeschliffenem Glas haben die Künstlerinnen und Künstler unendliche Möglichkeiten, verschiedene Wahrnehmungen und Ansichten zu erzielen.“
NEUE WEGE
Der Titel der Ausstellung zeigt den weiten Weg, den die Kunst mit Glas in den vergangenen Jahrzehnten, seit dem Verlassen der gebundenen Formen wie Vasen oder Schalen gegangen ist. Themen dieser Art wären vor einiger Zeit noch unvorstellbar gewesen. Die heutigen Tendenzen zeigen, dass Glas nicht nur als Medium von den Künstlern akzeptiert wurde, sondern sich zu einem eigenständigen Darstellungsbereich entwickelt hat. Die Objekte haben heute vieldeutige Aussagen. Subtile, abstrakte, transzendente, mythologische Gedanken und Inhalte sind wichtig. Die einzelnen Objekte der Ausstellung rufen innere Geschichten hervor und zeigen, dass die Künstlerinnen und Künstler in neue inhaltliche und emotionale Bereiche vorstoßen.
GLAS DER GEGENWART NOCH UNBEKANNT
Die Alexander Tutsek-Stiftung wurde im Dezember 2000 in München gegründet. Der Hintergrund: Als Alexander Tutsek und seine Frau Eva-Maria Fahrner-Tutsek – beide schon immer begeistert vom Material Glas – mit dem Aufbau ihrer privaten Sammlung von Studioglas begannen, wurde ihnen schnell deutlich, dass dieser Werkstoff seinen Platz in der Kunst noch nicht gefunden hat. Studioglas – eine junge Kunstform ist hier, im Gegensatz zur Kunstszene in Amerika und manchen Ländern Europas, noch nicht so populär.
Zu dem Ziel, Glas der Gegenwart zu unterstützen, kam aufgrund eigener beruflicher Erfahrung der Wunsch, naturwissenschaftliche Forschung zu fördern, speziell in den Bereichen Glas, Keramik, Steine und Erden.
Ein wichtiges Arbeitsfeld der Stiftung ist der Aufbau einer hochrangigen Sammlung von Glas der Gegenwart. Sie erfasst ein möglichst breites Spektrum der gegenwärtig herrschenden Richtungen im Studioglas, repräsentiert durch Werke international anerkannter Künstlerinnen und Künstler. Zeitgenössisches Glas aus Deutschland erfährt dabei einen besonderen Akzent.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek: „Erst wenn einem breiteren Publikum die künstlerischen Möglichkeiten, die im Glas stecken, bekannt sind und ein entsprechender Markt wie in den USA entsteht, kann auch das Studioglas in Deutschland aus der lokalen Dimension herauswachsen und als Kunstform in Europa wirklich aufblühen.“
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Telefon +49-89-343856
Telefax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
www.atutsek-stiftung.de
Montag bis Donnerstag 10.00 – 13.30 Uhr nach Vereinbarung
Pressekontakt
Horst Koppelstätter
Koppelstätter Kommunikation GmbH
Friedrichstraße 2, 76530 Baden-Baden
Telefon +49-7221-97372-0
Telefax +49-7221-97372-22
hok@koppelstaetter-kommunikation.de
Wir sind alle Experten für Gesichter mit einer erstaunlichen Fähigkeit tausende fremde Gesichter zu unterscheiden und darin die unterschiedlichsten Gefühle zu erkennen. Im Zusammenleben der Menschen spielt das Gesicht eine herausgehobene Rolle. Und in der Kunst?
Nachdem die beiden ersten Ausstellungen der Alexander Tutsek-Stiftung mit ihren Länderschwerpunkten zeigten, dass Glas heute zu einer Kunstrichtung mit globalem Charakter geworden ist, stellt die dritte Ausstellung mit dem expliziten Thema Das verlorene Gesicht wieder gefunden das Gesicht als privilegierte Ausdrucksinstanz des Menschen in den Mittelpunkt. Durch das Gesicht werden wir zum Individuum, mit dem Gesicht drücken wir differenziert Gefühle aus, mit dem Gesicht kommunizieren wir. Es ist damit eine erlebbare Schnittstelle zwischen dem Innenleben und der Außenwelt. Diese Art Umschlagplatz macht sich die Kunst seit ihren uns bekannten Anfängen zu Nutze. Das Gesicht bildet in der Kunst eines der wichtigsten Elemente, um die Grenze zwischen Ausdruck und Seele, Oberfläche und Tiefe auszuloten.
Die Auswahl der 35 Exponate gibt einen Einblick in den Charakter der sich im Aufbau befindlichen Sammlung und bietet zugleich einen fundierten Überblick über die zentralen Positionen zeitgenössischer Arbeit mit Glas. Die gezeigten Arbeiten unterstreichen die Eigengesetzlichkeiten der Sprache von Skulptur und Glas gegenüber der Malerei. Das Material Glas wird von den vorgestellten Künstlerinnen und Künstler als Werkzeug eingesetzt, als Mittel zum Zweck und sie zeigen, dass Glas nicht – wie üblicherweise von diesem Material erwartet – gefällig sein muss.
INTERNATIONAL BEKANNTE KÜNSTLER AUS DER STUDIOGLAS-SZENE
Nachdem das Gesicht im Studioglas (und nicht nur in dieser Kunstrichtung) lange ausgeblendet wurde, kehrte es über die Köpfe von Erwin Eisch (Deutschland) wieder zurück. In seiner Portrait-Serie wird der aus Glas geblasene unmittelbare plastische Kopf durch die Bemalung zum Bildträger für seine jeweils sehr spezifische, symbolische Aussage. Mark Bokesch-Parsons (England/USA) ist mit einem seiner eindrucksvollen Köpfe, der innere Geheimnisse und Träume widerspiegelt, vertreten. Die von Janusz Walentynowicz (USA/Dänemark) gestalteten morbiden Frauenskulpturen zeigen mit ihren entrückten Gesichtern eine ganz eigene Art der zeitgenössischen Skulptur. Sehr berührend zeigen die Köpfe von Sibylle Peretti (Deutschland) den verstörten Ausdruck geschädigter Kinder. Scott Chaseling (Australien) lässt auf seinen technisch innovativen Gefäßen Gesichter in Comic-Strip Manier Szenen des heutigen Lebens erzählen. Starke Emotionen ergründet Karen LaMonte (USA) in Glas erstarrten Spiegelbildern. Weitere Künstlerinnen und Künstler sind u. a.: A. Forkel, P. Martinuzzi, G. Ribka, Ch. Schmidt, E. Utriainen, A. Wolff (Deutschland), H. M. Adams, R. C. Palusky, C. Rainey (USA), J. Exnar, D. Zamechnikova (Tschechei), D. Reekie, A. Kinnaird (GB), R. Meitner (Niederlande), M. Odahashi (Japan), B. Vallien (Schweden).
DER KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Katalog zwei
Glas der Gegenwart Contemporary Gass
Edition EMF herausgegeben von der Alexander Tutsek-Stiftung, München 2006 deutsch/englische Ausgabe, 112 Seiten, 82 Farbabbildungen, broschiert
ISBN 3-937220-01-1, Euro 24.–
Pressefotos auf CD sowie den Katalog schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Die Pressemitteilung sowie Pressefotos finden Sie auch auf unserer Website zum herunterladen.
PRESSEKONTAKT:
HORST KOPPELSTÄTTER
Koppelstätter Kommunikation GmbH
Friedrichstraße 2
76530 Baden-Baden
Telefon +49-7221-97372-0
Telefax +49-7221-97372-22
E-Mail: hok@koppelstaetter-kommunikation.de
INFORMATIONEN ZUR AUSSTELLUNG:
Adresse:
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Kontakt:
Telefon +49-89-343856
Telefax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
www.atutsek-stiftung.de
Pressevorbesichtigung:
nach Vereinbarung
Eröffnung:
29. März 2006, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
30. März bis 30. November 2006
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 10.00 – 13.30 Uhr nach Vereinbarung
Öffentl. Verkehrsmittel:
U-Bahn Münchner Freiheit oder Bonner Platz
Die zweite Ausstellung der Alexander Tutsek-Stiftung
Künstlerinnen und Künstler, die das Material Glas verwenden, einem größeren Kreis von Kunstinteressierten bekannt zu machen, ist eines der Ziele der vor einigen Jahren neu gegründeten Alexander Tutsek-Stiftung. Hierzu werden regelmäßig Ausstellungen mit verschiedenen Themen zum zeitgenössischen Studioglas als Kunstform veranstaltet. Im ersten Teil der Ausstellung „Glas neu erleben“ wurden schwerpunktmäßig tschechische und osteuropäische Künstlerinnen und Künstlern vorgestellt. In dem am 10. Juni 2005 beginnenden zweiten Teil werden Objekte aus dem angloamerikanischen Raum und Australien gezeigt.
International bekannte Künstler der Studioglas-Szene mit dem Fokus Australien, Großbritannien und USA
Als einer der bekannten Künstler aus den USA wird Dale Chihuly mit einer seiner nicht so häufig ausgestellten Arbeiten gezeigt, einem „Jerusalem Cylinder“. Mark Bokesch-Parsons, ein in Illinois lebender Engländer, ist mit einem seiner eindrucksvollen Köpfe, der innere Geheimnisse und Träume widerspiegelt, vertreten. Die von Janusz Walentynowicz gestalteten morbiden Frauenskulpturen zeigen eine ganz eigene Art der zeitgenössischen Skulptur. Weitere in Amerika arbeitende Künstlerinnen und Künstler, die in Europa eher selten repräsentiert sind, wie z. B. José Chardiet, Steven Weinberg, Leah Camille Wingfield und Paul Seide mit seinen Lichtobjekten, werden in dieser Ausstellung zu sehen sein.
Aus Australien kommen u. a. die eher zarten Arbeiten von Kristie Rea und Jessica Loughlin, die von der australischen Landschaft inspiriert sind. Scott Chaseling erzählt auf seinen technisch innovativen Gefäßen metaphorische Szenen des täglichen Lebens.
Weitere international bekannte Künstler wie Tessa Clegg, Clifford Rainey und David Reekie repräsentieren Großbritannien. Vorgestellt wird erstmals die von der Stiftung neu erworbene eindrucksvolle großformatige Licht-Glas-Installation „Streetwise“ von Alison Kinnaird (Schottland). In einer nächtlichen Straßenszene werden abstrakte und figurative Elemente vereint, deren poetische wie auch bedrohliche Stimmungen durch die spezielle optische Fiberglasbeleuchtung lebendig werden.
Der Katalog
Ein Katalog ist für die Ausstellungen GLAS neu erleben [1] und [2] erschienen.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Katalog eins
Glas der Gegenwart Contemporary Glass
deutsch/englische Ausgabe 2004, Edition EMF herausgegeben von der
Alexander Tutsek-Stiftung, 126 Seiten, 96 Farbabbildungen, broschiert
ISBN 3-937220-00-3, Euro 24,-
Pressefotos auf CD sowie den Katalog schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Die Pressemitteilung sowie Pressefotos finden Sie auch auf unserer Website zum herunterladen.
PRESSEKONTAKT:
HORST KOPPELSTÄTTER
Koppelstätter Kommunikation GmbH
Friedrichstraße 2, 76530 Baden-Baden
Telefon +49-7221-97372-0
Telefax +49-7221-97372-22
E-Mail: hok@koppelstaetter-kommunikation.de
Hintergrundinformation: Was ist Studioglas?
Studioglas ist eine junge Kunstrichtung, die in den sechziger Jahren einen großen Aufschwung nahm, als der kleine Schmelzofen für das eigene „Studio“ erfunden wurde. Unabhängig von den großen Öfen der Glasfabriken und industriell bestimmter Produktionsweisen hatten die Künstler nun die technische Möglichkeit, in ihrem eigenen Studio, Glas funktions- und zweckfrei (also keine Vasen, Gläser u.ä.) eigenständig zu Kunstwerken zu formen. Bis dahin konnten sie Glasobjekte nur entwerfen (wie es z. B. Picasso tat) und mussten die Ausfertigung einem Glasmeister überlassen. Die Erschließung des Glases als unmittelbar zu beherrschendes Material führte rasch weg vom konventionell erscheinenden Gefäß zu immer freieren Formen und individuellerem Ausdruck. Damit nahm das Material Glas seinen Weg als eine eigenständige künstlerische Ausdrucksform.
Glas – ein besonderes Material
Im Vergleich zu anderen Materialien wie Keramik, Metall, Stein, Kunststoff oder den virtuellen Bildern, die in der modernen Kunst immer häufiger dominieren, hat das Glas eine besondere Eigenschaft, eine zusätzliche Dimension: die optische Tiefe. Diese beruht auf der Wahrnehmung selbst. Sie ist kein Resultat einer sensorischen Erinnerung oder einer mentalen Leistung. Mit dem Wechsel von klarem, undurchsichtigem, durchscheinendem, farbigem, geschliffenem und ungeschliffenem Glas haben die Künstlerinnen und Künstler unendliche Möglichkeiten, verschiedene Wahrnehmungen und Ansichten zu erzielen.
Studioglas lebt von der optischen Mehrdimensionalität und Vielschichtigkeit der Ebenen, aber auch von den vielfältigen Formen und Oberflächenstrukturen. Die visuelle Wahrnehmung wird erweitert durch das haptische Erleben: je nach Bearbeitung fühlt sich Glas völlig glatt und kühl an, es kann rau sein oder weich wie Samt. Und dann kommt noch die Beziehung zum Licht hinzu. Das Spiel des Lichts mit Farbe, Oberflächen- und Detailstruktur sowie tiefer räumlicher Dimension fordert zu visueller, emotionaler und physischer Entdeckung auf.
Studioglas – eine neue und interessante Kunstrichtung
Die ausgestellten Arbeiten verdeutlichen, dass Studioglas „heute nicht nur ein sehr eigenständiger und besonders reizvoller Zweig der großen internationalen Kunstströmungen ist“ (Ricke), sondern unsere Sehgewohnheiten auch durch neue, überraschende, ästhetische Kategorien bereichert und erweitert.
HINTERGRUNDINFORMATION: DIE ALEXANDER TUTSEK-STIFTUNG
Die Ziele der Stiftung: Kunst und Wissenschaft
Die Alexander Tutsek-Stiftung wurde im Dezember 2000 in München gegründet. Der Hintergrund: Als Alexander Tutsek und seine Frau Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek – beide schon immer begeistert vom Material Glas – mit dem Aufbau ihrer privaten Sammlung von Studioglas begannen, wurde ihnen schnell deutlich, dass dieser Werkstoff in Deutschland seinen Platz in der Kunst noch nicht gefunden hat. Studioglas – eine junge Kunstform – ist hier, ganz im Gegensatz zur Kunstszene in Amerika und manchen Ländern Europas, relativ unbekannt. Künstlerinnen und Künstler, die mit Glas arbeiten, finden kaum Förderung. Eine gute Ausbildung gibt es nur an vereinzelten Institutionen, und die wurde, wie z.B. an der Kunstakademie in München, in den letzten Jahren eher abgebaut. In Amerika dagegen zeigen immer mehr Museen für moderne Kunst Studioglas. Dort wurden in den letzten Jahren eigens neue Museen für zeitgenössische Glaskunst errichtet.
Die Sammlung
Ein wichtiges Arbeitsfeld der Stiftung ist zurzeit der Aufbau einer hochrangigen Studioglas-Sammlung. Sie erfasst ein möglichst breites Spektrum der gegenwärtig herrschenden Richtungen im Studioglas, repräsentiert durch Werke international anerkannter Künstlerinnen und Künstler. Studioglas aus Deutschland erfährt dabei einen besonderen Akzent. Eine Aufgabe ist, neben den „arrivierten“ Künstlerinnen und Künstlern auch junge, noch weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler durch Ankäufe zu fördern und bekannt zu machen.
Ausstellungen
In Deutschland haben die Künstlerinnen und Künstler kaum ein Forum und das Publikum nur wenige Möglichkeiten, diese Form der Kunst kennen zu lernen. Mit regelmäßigen Ausstellungen soll ein größerer Kennerkreis für Studioglas erschlossen werden. Erst wenn einem breiteren Publikum die Glaskunst bekannt ist und ein entsprechender Markt wie z. B. in den USA entsteht, kann auch die deutsche Glaskunst aus der lokalen Dimension herauswachsen und Studioglas als Kunstform in Europa wirklich aufblühen.
Eine private Initiative für Studioglas / Die erste Ausstellung einer neuen Stiftung Mit der Ausstellung GLAS neu erleben weiht die noch junge Alexander Tutsek-Stiftung ihre neuen Ausstellungs-Räume in einem ehemaligen Atelier in einer Jugendstilvilla in Schwabing ein und stellt ihre Sammlertätigkeit erstmals der Öffentlichkeit vor. Es werden ca. 30 Studioglas-Objekte präsentiert, die die Stiftung zum Aufbau ihrer Sammlung von zeitgenössischem Glas in den letzten zwei Jahren erworben hat, ergänzt durch Leihgaben aus der privaten Sammlung von Alexander Tutsek und Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek.
INTERNATIONALE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER
MIT SCHWERPUNKT AUF TSCHECHISCHEN ARBEITEN
Die Auswahl gibt einen repräsentativen Einblick in die in Deutschland noch wenig bekannte Studioglasbewegung. Die Exponate stammen von Künstlerinnen und Künstlern aus West- und Osteuropa, Amerika, Australien sowie Japan. Dale Chihuly (USA), Erwin Eisch (Deutschland), Stanislav Libensky & Jaroslava Brychtová (Tschechien) sind vertreten, die heute bereits als Klassiker gelten. Die erste Ausstellung gliedert sich in zwei Teile. In diesem ersten Teil bilden tschechische Künstlerinnen und Künstler einen deutlichen Schwerpunkt. Bei der Fortsetzung der Ausstellung (Teil II) im Jahr 2005 wird die Konzentration auf Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus Amerika und Australien liegen.
DER KATALOG
Zur Ausstellung ist ein Katalog in deutscher und englischer Sprache erschienen, der in hervorragender Farbfotografie und Gestaltung über 40 Studioglas-Objekte zeigt. Experten wie Prof. Dr. Florian Hufnagl (Neue Sammlung, München) und Dr. Helmut Ricke (museum kunstpalast und Glasmuseum Hentrich, Düsseldorf) setzen sich in informativen Beiträgen mit der Entwicklung und Rezeption des Werkstoffes Glas auseinander.
Der Katalog ist zum Preis von € 24,- im Buchhandel erhältlich oder kann direkt bei der Alexander Tutsek-Stiftung (zzgl. Versandkosten) unter info@atutsekstiftung.de bestellt werden.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek
Katalog eins
Glas der Gegenwart Contemporary Gass
ISBN 3-937220-00-3, deutsch/englische Ausgabe
mit Texten von Eva-Maria Fahrner-Tutsek, Florian Hufnagl, Helmut Ricke
Fotografien von Hans-Joachim Becker
2004, Edition EMF herausgegeben von der Alexander Tutsek-Stiftung
126 Seiten, 96 Farbabbildungen, broschiert, 24,5 x 24,5 cm
Euro 24,-
Pressefotos auf CD sowie den Katalog schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Die Pressemitteilung sowie Pressefotos finden Sie auch auf unserer Website zum herunterladen.
PRESSEKONTAKT:
HORST KOPPELSTÄTTER
Koppelstätter Kommunikation GmbH
Friedrichstraße 2
76530 Baden-Baden
Telefon +49-7221-97372-0
Telefax +49-7221-97372-22
E-Mail: hok@koppelstaetter-kommunikation.de
HINTERGRUNDINFORMATION:
WAS IST STUDIOGLAS?
Studioglas ist eine junge Kunstrichtung, die in den sechziger Jahren begann, als der kleine Schmelzofen für das eigene „Studio“ erfunden wurde. Unabhängig von den großen Öfen der Glasfabriken und industriell bestimmter Produktionsweisen hatten die Künstler nun die technische Möglichkeit, in ihrem eigenen Studio, Glas funktions- und zweckfrei (also keine Vasen, Gläser u.ä.) eigenständig zu Kunstwerken zu formen. Bis dahin konnten sie Glasobjekte nur entwerfen (wie es z. B. Picasso tat) und mussten die Ausfertigung einem Glasmeister überlassen. Die Erschließung des Glases als unmittelbar zu beherrschendes Material führte rasch weg vom konventionell erscheinenden Gefäß zu immer freieren Formen und individuellerem Ausdruck. Damit nahm das Material Glas seinen Weg als eine eigenständige künstlerische Ausdrucksform.
GLAS – EIN BESONDERES MATERIAL
Im Vergleich zu anderen Materialien wie Keramik, Metall, Stein, Kunststoff oder den virtuellen Bildern, die in der modernen Kunst immer häufiger dominieren, hat das Glas eine besondere Eigenschaft, eine zusätzliche Dimension: die optische Tiefe. Diese beruht auf der Wahrnehmung selbst. Sie ist kein Resultat einer sensorischen Erinnerung oder einer mentalen Leistung. Mit dem Wechsel von klarem, undurchsichtigem, durchscheinendem, farbigem, geschliffenem und ungeschliffenem Glas haben die Künstlerinnen und Künstler unendliche Möglichkeiten, verschiedene Wahrnehmungen und Ansichten zu erzielen.
Studioglas lebt von der optischen Mehrdimensionalität und Vielschichtigkeit der Ebenen, aber auch von den vielfältigen Formen und Oberflächenstrukturen. Die visuelle Wahrnehmung wird erweitert durch das haptische Erleben: je nach Bearbeitung fühlt sich Glas völlig glatt und kühl an, es kann rau sein oder weich wie Samt. Und dann kommt noch die Beziehung zum Licht hinzu. Das Spiel des Lichts mit Farbe, Oberflächen- und Detailstruktur sowie tiefer räumlicher Dimension fordert zu visueller, emotionaler und physischer Entdeckung auf.
STUDIOGLAS – EINE NEUE UND INTERESSANTE KUNSTRICHTUNG
Die Exponate verdeutlichen, dass Studioglas „heute nicht nur ein sehr eigenständiger und besonders reizvoller Zweig der großen internationalen Kunstströmungen ist“ (Ricke), sondern unsere Sehgewohnheiten auch durch neue, überraschende, ästhetische Kategorien bereichert und erweitert.
INFORMATIONEN ZUR AUSSTELLUNG:
Adresse:
Alexander Tutsek-Stiftung
Karl-Theodor-Straße 27
80803 München
Kontakt:
Telefon +49-89-343856
Telefax +49-89-342876
info@atutsek-stiftung.de
www.atutsek-stiftung.de
Pressevorbesichtigung:
nach Vereinbarung
Eröffnung:
12. Mai 2004, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
14. Mai bis 14. November 2004
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 10.00 – 13.30 Uhr nach Vereinbarung
Öffentl. Verkehrsmittel:
U-Bahn Münchner Freiheit oder Bonner Platz